Pressemitteilung

Damit hat aus Sicht der Deutschen Delegation wohl keiner gerechnet. Gleich zwei Medaillen hat der Deutsche Fechter-Bund am ersten Tag der U 23-EM in Monza (Italien) erkämpft.
Für eine besondere Überraschung sorgten in Monza die Herren-Florettfechter. Mit Sebastian Bachmann, Johann Gustinelli und Boris Zorc (alle Tauberbischofsheim) standen gleich drei deutsche Fechter in der Finalrunde der letzten Acht. Den stärksten Eindruck hinterließ hier Sebastian Bachmann, der im Viertelfinale seinen Vereinskollegen Boris Zorc knapp mit 15:14 bezwang. Im Halbfinale fand auch der Russe Dimitriy Rigin kein Rezept gegen den Tauberbischofsheimer und unterlag 11:15. Erst Dmitriy Zherebchenko (Russland) konnte Bachmann in seinem Lauf stoppen und siegte im Finale 15:10. „Eine Klasse Leistung von Sebastian. Die Jungs haben endlich gezeigt, dass sie vorne mit fechten können“, freute sich anschließend auch deren Trainer Udo Wagner. Immerhin trafen die Deutschen auf starke Gegnerschaft in Monza und wehrten deren Angriffe gekonnt ab. Boris Zorc ließ im Achtelfinale dem starken Italiener Valerio Aspromonte keine Chance und gewann gegen ihn deutlich mit 15:9. Bachmann siegte auf dem Weg in das Finale von Monza u.a. gegen den Österreicher Rene Pranz 15:11, nachfolgend im Achtelfinale gegen Andriy Pogrebnyak 15:9. „Schade“, meinte Delegationsleiter Erich Ophüls anschließend. „Da war sogar Gold drin. Wir hoffen natürlich nun auf einen Schub im Herrenflorett. Es würde uns sicher gut tun, wenn die Jungs nach oben mehr Druck aufbauen könnten. Wichtig wäre, an unsere Top-Fechter Anschluss zu finden. Dass der Wille da ist, haben sie deutlich bewiesen“, so Ophüls abschließend. Mi den Rängen zwei, fünf und sieben haben die Deutschen in jedem Fall ein Achtungssignal gesetzt, hielten mit Ausnahme von Martino Minuto zudem die Italiener auf Distanz. Auch die starken Ungarn waren in Monza nicht zu sehen.
Tim Kuschel (Tauberbischofsheim) rundete mit Rang 35 das gute Gesamtergebnis im Herrenflorett ab.
Und während Erich Ophüls noch sein Statement zum Herrenflorett abgab, feierte das Deutsche Team bereits die nächste Medaille. Tamara Biesinger (Tauberbischofsheim), hatte sich mit sehenswerten Gefechten bis in das Viertelfinale der erstmalig ausgetragenen U 23-EM gefochten. Szilvia Minda (Ungarn) unterlag gegen Biesinger mit 13:15, ebenso, wie anschließend Iryna Kravchuk (Ukraine) 11:15. Im Viertelfinale war auch die Österreicherin Laura Friedl Schluss. Sie verlor gegen Tamara ebenfalls 15:11. Erst die Ungarin Reka Peto beendete die Erfolgsserie der Tauberbischofsheimerin und gewann 15:11. Im Finale siegte die starke Italienerin Irene Vecchi gegen Peto 15:12.
Mit Davina Hirzmann (Dormagen) erreichte zudem eine zweite Deutsche die Finalrunde. Im 32-er Tableau setzte sie sich im rein deutschen Duell gegen Julia Pressmar (Eislingen) mit 15:12 durch, siegte im anschließenden Achtelfinale gegen die Italienerin Mariangela Postiglione 15:13.
Ihre Meisterin fand Davina in der Italienerin Vecchi, der sie mit 12:15 nur knapp unterlag. Vecchi war mit einigen Empfehlungen, so unter anderem dem Junioren-EM Titel von Rovigo als Favoritin an den Start gegangen. „Wiederum zwei Deutsche in der Finalrunde, mit Tamara Biesinger einen Bronze-Platz, auch die Mädchen haben sich stark präsentiert“, lobte Ophüls. Und er fügt abschließend hinzu: „Wie im Herrensäbel bestätigt sich, dass auch im Damenbereich eine gute Nachwuchsarbeit geleistet wird. Ich denke, hier werden wir noch viel Freude haben“.

Die Platzierungen:

Herrenflorett:
1. Dmitriy Zherebchenko (Russland)
2. Sebastian Bachmann (Tauberbischofsheim)
3. Martino Minuto (Italien)
3. Dimitriy Rigin (Russland)
5. Boris Zorc (Tauberbischofsheim)
6. Georgiy Lopatenko (Ukraine)
7. Johann Gustinelli (Tauberbischofsheim)
8. Andrei Kuryshka (Weißrussland)
34. Tim Kuschel (Tauberbischofsheim)

Viertelfinals:
Andrei Kuryshka - Dmitriy Zherebchenko 8:15
Johann Gustinelli - Martino Minuto 6:15
Georgiy Lopatenko - Dimitriy Rigin 4:15
Boris Zorc - Sebastian Bachmann 14:15

Halbfinals:
Dmitriy Zherebchenko - Martino Minuto 15:8
Dimitriy Rigin - Sebastian Bachmann 11:15

Finale:
Dmitriy Zherebchenko - Sebastian Bachmann 15:10

Damensäbel:
1. Irene Vecchi (Italien)
2. Reka Peto (Ungarn)
3. Tamara Biesinger (Tauberbischofsheim)
3. Mihaela Bulica (Rumänien)
5. Veronika Danilova (Russland)
6. Davina Hirzmann (Dormagen)
7. Laura Friedl (Österreich)
8. Reka Benko (Ungarn)
22. Amelie Zerfass (Tauberbischofsheim)
26. Julia Pressmar (Eislingen)

Viertelfinals:
Irene Vecchi - Davina Hirzmann 15:12
Reka Benko - Mihaela Bulica 12:15
Tamara Biesinger - Laura Friedl 15:11
Veronika Danilova - Reka Peto 14:15

Halbfinals:
Irene Vecchi - Mihaela Bulica 15:7
Tamara Biesinger - Reka Peto 11:15

Finale:
Irene Vecchi - Reka Peto 15:12

Olaf Wolf/DFB-Press
 

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